Mittwoch, 28. April 2010
Am frühen Morgen ist es noch so kalt, daß die Blüten der Kirschen, Magnolien, Forsythien, Narzissen und und und - noch gar nicht richtig duften können. Oder meine Nase zieht sich aufgrund der Kälte so zusammen, daß sie nicht richtig riechen kann. Was so oder so schade ist.
Nur so ganz partiell erreicht mich ein Schwall Duft, in den ich eintauche wie in ein Bad aus Morgentau, unglaublich lecker und - weckt tiefste Lebensfreude.

Das kann der Bauer draußen vor der Stadt aber wohl nicht auf sich sitzen lassen. So nutzt er die Zeit, während wir frühstücken, um sein Feld einmal großzügig mit Gülle zu düngen.
Mich erreichen dann auf meinem Weg ins Bureau nicht etwa von der Sonne geweckte Blütendüfte, sondern erdiger Kackedunst, umfassend, überall sozusagen, unentrinnbar.
Mancher mag ein gewisses Verständnis dafür aufbringen, daß der Produzent des Fleisches, das die meisten von uns so gern gegrillt oder als Wurst vertilgen, uns auch an der Kehrseite, der buchstäblichen, teilhaben lassen möchte.
Oder könnte es so sein, daß der Schweinebauer die Faxen dicke hat und den Stadtbewohnern mal unter die Nase reiben will, was er von ihren Eßgewohnheiten hält? Daß es billig Steak und Wurst und Kassler eben nicht so ganz für lau gibt? Und daß, wenn die Schweine schon ein Scheißleben haben müssen - dann der Schweinefleischesser wenigstens mal da reinschnuppern muß? Bewußtseinsfördernd gewissermaßen?
Als ich klein war, stupste meine Oma immer die Katze mit der Nase in ihre Kacke, wenn sie in die Wohnung gemacht hatte.
Ist es das?

belunda, 11:39h - (2 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 27. April 2010

An Ereignissen solcher Art komme ich nicht vorbei, ohne sofort den Photoapparat zu zücken.

belunda, 20:45h - (5 Kommentare)   ... comment


so wie "die unsichtbaren Städte" wäre auch ein guter Titel. Aber ich mag es lieber französisch und ein Blog, das "les cités invisibles" heißt, oder so ähnlich, gibt es schon. Außerdem schreibe ich vermutlich überwiegend aus dem Bureau, da paßt das dann schon so.

Das Büro-Leben ist ein langweiliges. Es passiert eigentlich jeden Tag dasselbe. Tagaus tagein, von Woche zu Woche, von Frühling bis Winter, unterbrochen nur manchmal von grippalen Infekten und tariflichem Erholungsurlaub, auf den man natürlich im Grunde die ganze Zeit nur hinfiebert, mal mehr mal weniger gesund.

Arbeit im Sinne von Erwerbstätigkeit aber auch im Sinne von anstrengender Tätigkeit, die man nicht freiwllig tut, ist etwas, worauf ich jetzt sofort vollständig verzichten könnte. Ich gehöre nicht zu den Menschen, die sich erst vergnügen können, wenn sie vorher ordentlich geschuftet haben. Keineswegs.
Ich glaube auch nicht, daß ein Gott uns aus dem Paradies vertrieben hat und daß wir deshalb seitdem schwitzend unser Essen erarbeiten oder unter Schmerzen unsere Kinder gebären müssen. Wenn es einen Gott gibt und er so drauf ist, dann möchte ich nichts mit ihm zu tun haben.
Aber, mein Gott, ich meine, ich werde hier sicher auch über Gott und die Welt drauflos plappern. Aber halten Sie mich bloß nicht für religiös! Jedenfalls nicht im kirchlichen Sinne. Da bin ich schon gar nicht mehr Mitglied. Und der spirituelle Verein, dem ich beitreten würde, der muß erst noch gegründet werden. Vielleicht sogar von mir, aber in einem späteren Leben.

Ich fange hier mal in größtenteils grau an, weil mir Farbe gerade etwas suspekt ist. Draußen ist es heute auch so, trotz Frühling und dem ganzen Geblühe ringsumher.

Ach und noch etwas, zwar sehr nebensächlich, aber finde ich doch erwähnenswert: ich schreibe hier noch nach den alten Orthographie-Regeln. Sie werden hier also keine Stengel mit ä finden oder daß mit 2 s. Das einzige, worauf ich mich vielleicht einzulassen bereit bin, sind die 3 selben Buchstaben hintereinander wie in Schifffahrt. Das ist lustig. Aber "aufwendig" mit ä finde ich abwegig - auch ohne ä, obwohl mir da sogar danach wäre...

Über Ihren Besuch und Ihre geschätzte Meinung freue ich mich sehr!

belunda, 13:43h - (17 Kommentare)   ... comment